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26. August 06
Ich bin ganz bewusst hinuntergetaucht in die Depression und es war hauptsächlich Trauer, mit der ich mich auseinandersetzen musste-
Vor allem war es Trauer um meinen Mann. Nicht um den, der er im Laufe der Jahre geworden war, zerstört durch den Alkohol, gezeichnet von Krankheit, körperlichem und geistigem Verfall, voller Aggression, Wut und Zynismus. Ich habe wohl die Hilferufe hinter diesem Verhalten gefühlt und erkannt, aber ich konnte nicht mehr zu dem Menschen, dem ich früher einmal so nahe war durchdringen. Die Bestie Alkohol hat es nicht zugelassen.
Ich habe mein Möglichstes getan in diesen langen Jahren der Pflege und darüber bin ich froh, ich kann ohne Scham in den Spiegel schauen, ich bin mir selber treu geblieben.
Jetzt hab ich um den jungen Mann getrauert, den ich geliebt habe, der der liebevolle Vater unserer Kinder war, der gebildet, kultiviert und voller Lebensfreude war. Und ich habe auch um die hübsche junge Frau getrauert, die ich selber einmal war. Ich habe um meine Mutter um alle Freunde und überhaupt um die Vergangenheit getrauert und um alle versäumten Gelegenheiten.
Und alle diese Gedanken und Erinnerungen haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich habe so viel geweint, ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt so schrecklich geheult habe. Mein ganzes Leben lang konnte nicht so hemmungslos weinen.
Dann aber, ganz plötzlich wusste ich : jetzt ist es genug, das ist alles psychischer Müll, der entsorgt werden muss.
Und ich weiß jetzt auch, dass es auch notwendig ist, materiellen Kram zu entrümpeln.
Ich schaute mich in meiner Wohnung mit einer neuen Sichtweise um und sah zu meinem Schrecken alle diese abgenützten, unnötigen Dinge, die sich im Laufe von mehr als 40 Jahren angesammelt haben.
Was für eine Belastung !
Ich habe sofort ( es war mitten in der Nacht) einen Müllsack geholt und begonnen, Dinge wegzuwerfen.
Inzwischen mache ich das mit System. Ich habe mir für jeden Raum eine Liste gemacht. Alles was ich entsorgen will , trage ich im größten Zimmer zusammen, größere Möbelstücke markiere ich , soferne ich sie nicht tragen kann. Es ist eine schwere Arbeit für mich, weil ich mit dem Lymphstau im rechten Arm doch ziemlich behindert bin bei solchen Tätigkeiten, mich auch nicht überanstrengen will und auch bedenken muss, dass ich schon vom Alter her nicht mehr so leistungsfähig bin wie früher.
Aber ich muss diese Arbeit machen und ohne Hilfe schaffen, es ist irgendwie symbolisch zu verstehen.
Wenn ich alles beisammen habe, was ich in meiner Wohnung und in meinem Leben nicht mehr haben will, dann werde ich eine Trödler engagieren, der mir die Sachen aus der Wohnung schafft. Ich werde ausmalen lassen und das eine oder andere Möbelstück neu kaufen, auf jeden Fall aber ein neues Bett.
Ich schätze diese Aktion wird bis Weihnachten dauern . Meine Wohnung ist 200 Quadratmeter groß und es haben einmal 6 Personen darin gewohnt , da sammelt sich schon eine Menge an ! Und ich muss nichts überstürzen.
Ich bin wieder die Alte, diese Aufgabe schaffe ich !
Ich bin ganz bewusst hinuntergetaucht in die Depression und es war hauptsächlich Trauer, mit der ich mich auseinandersetzen musste-
Vor allem war es Trauer um meinen Mann. Nicht um den, der er im Laufe der Jahre geworden war, zerstört durch den Alkohol, gezeichnet von Krankheit, körperlichem und geistigem Verfall, voller Aggression, Wut und Zynismus. Ich habe wohl die Hilferufe hinter diesem Verhalten gefühlt und erkannt, aber ich konnte nicht mehr zu dem Menschen, dem ich früher einmal so nahe war durchdringen. Die Bestie Alkohol hat es nicht zugelassen.
Ich habe mein Möglichstes getan in diesen langen Jahren der Pflege und darüber bin ich froh, ich kann ohne Scham in den Spiegel schauen, ich bin mir selber treu geblieben.
Jetzt hab ich um den jungen Mann getrauert, den ich geliebt habe, der der liebevolle Vater unserer Kinder war, der gebildet, kultiviert und voller Lebensfreude war. Und ich habe auch um die hübsche junge Frau getrauert, die ich selber einmal war. Ich habe um meine Mutter um alle Freunde und überhaupt um die Vergangenheit getrauert und um alle versäumten Gelegenheiten.
Und alle diese Gedanken und Erinnerungen haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich habe so viel geweint, ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt so schrecklich geheult habe. Mein ganzes Leben lang konnte nicht so hemmungslos weinen.
Dann aber, ganz plötzlich wusste ich : jetzt ist es genug, das ist alles psychischer Müll, der entsorgt werden muss.
Und ich weiß jetzt auch, dass es auch notwendig ist, materiellen Kram zu entrümpeln.
Ich schaute mich in meiner Wohnung mit einer neuen Sichtweise um und sah zu meinem Schrecken alle diese abgenützten, unnötigen Dinge, die sich im Laufe von mehr als 40 Jahren angesammelt haben.
Was für eine Belastung !
Ich habe sofort ( es war mitten in der Nacht) einen Müllsack geholt und begonnen, Dinge wegzuwerfen.
Inzwischen mache ich das mit System. Ich habe mir für jeden Raum eine Liste gemacht. Alles was ich entsorgen will , trage ich im größten Zimmer zusammen, größere Möbelstücke markiere ich , soferne ich sie nicht tragen kann. Es ist eine schwere Arbeit für mich, weil ich mit dem Lymphstau im rechten Arm doch ziemlich behindert bin bei solchen Tätigkeiten, mich auch nicht überanstrengen will und auch bedenken muss, dass ich schon vom Alter her nicht mehr so leistungsfähig bin wie früher.
Aber ich muss diese Arbeit machen und ohne Hilfe schaffen, es ist irgendwie symbolisch zu verstehen.
Wenn ich alles beisammen habe, was ich in meiner Wohnung und in meinem Leben nicht mehr haben will, dann werde ich eine Trödler engagieren, der mir die Sachen aus der Wohnung schafft. Ich werde ausmalen lassen und das eine oder andere Möbelstück neu kaufen, auf jeden Fall aber ein neues Bett.
Ich schätze diese Aktion wird bis Weihnachten dauern . Meine Wohnung ist 200 Quadratmeter groß und es haben einmal 6 Personen darin gewohnt , da sammelt sich schon eine Menge an ! Und ich muss nichts überstürzen.
Ich bin wieder die Alte, diese Aufgabe schaffe ich !
amanta - 26. Aug, 19:55