...

neue Panik !

in letzter Zeit hört man nicht mehr so viel von der Vogelgrippe. Die hat ja die Welt ganz schön in Panik versetzt, ob zurecht, weiß ich nicht. Jedenfalls haben sich hierzulande die Menschen sehr gefürchtet und irgendwelche Medikamente in Massen gekauft und die Pharmafirmen haben gut verdient.
Dann ist der Schrecken ein wenig flauer geworden.

Aber anscheinend brauchen wir ein gewisses Maß an Ängstlichkeit, denn sehr schnell hatten manche Leute große Angst vor Bruno dem Bären.( hatten die eigentlich Angst gefressen zu werden ? ). Ich glaube ja, dass sich Bruno ebenso gefürchtet hat, darum hat er sich so lange versteckt und nicht erwischen lassen. Nun ist er aber tot und keine Gefahr mehr für Menschen. Etwas Neues, wovor man sich ängstigen kann musste her.

Bei uns hat man es jetzt gefunden : die giftige Dornfinger-Spinne !
Es vergeht kein Tag, an dem es nicht eine Meldung über dieses Biest in der Kronenzeitung gibt und vom Gesundheitsministerium wurde bereits eine Hotline eingerichtet für Opfer dieses Untiers.
Die Leute fürchten sich vor der einzigen Giftspinne Mitteleuropas. Zwar stirbt man nicht an ihrem Biss, außer man ist ausgerechnet auf diese spezielle Gift allergisch,( was aber eher unwahrscheinlich ist), aber der Spinnenbiss tut weh ..... etwa so wie ein Hornissenstich. Wahrscheinlich ist jedoch die Bereitschaft der Spinne zu beißen nicht größer als die einer Hornisse zu stechen, nämlich nur im Notfall zur Verteidigung. Was hätte denn auch so ein kleines Tier davon, einen Menschen zu beißen ? fressen kann es ihn nicht.( Das könnte man noch eher von einem Bären vermuten, obwohl wir ja in der Schule gelernt haben, dass Bären keine Fleischfresser sind.) Aus purer Mordlust ? das kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre eine Vermenschlichung der Tiere und das ist nicht zulässig.

Aber, mit Erleichterung habe ich es vernommen, es gibt eine Waffe, mit der man sich gegen die Dornfinger-Spinne wehren kann. Eine beherzte Frau hat unlängst ihren von dem Biest bedrohten Hund gerettet, indem sie der Spinne mit einem Besen den Garaus gemacht hat. Das nenne ich Heldentum !

Da muss man sich gleich weniger gruseln !
HrWolf - 3. Aug, 17:24

Vielleicht ist es auch nur der menschliche Hang zur Dramatik. Vogelgrippe wurde langweilig, da musste einfach was Neues her. Killerspinnen sind doch nicht schlecht, zumal Spinnen für viele doch deutlich ekliger sind. Aber auch das wird in einigen Wochen langweilig und dann muss etwas neues gefunden werden, um die freudvolle Angst zu empfinden. Außerdem ist es doch sehr viel spannender sich über Killerspinnen zu unterhalten als über das profane Wetter ,)

amanta - 3. Aug, 23:56

so sehe ich das auch

Die "Leut" brauchen einfach etwas relativ ungefährliches, worüber sie sich aufregen können. Da müssen sie sich nicht mit den wirklichen Gefahren konfrontieren. Das ist schon bei kleinen Kindern so, die gruseln sich auch gerne bei Märchen . Und da die meisten nie richtig erwachsen werden, bleiben sie bei dieser Methode. Da kommen dann schon manchmal solche absurde Reaktionen zustande.
Eine ernstere Geschichte erlebte ich im Krieg : nach einem Bombenangriff wurde aus den Trümmern eines total zerstörten Hauses ein kleines Hündchen ausgegraben. Darüber gab es in der Zeitung einen seitenlangen Bericht. Dass auch an die hundert Menschen unter dem Haus verschüttet waren wurde nur nebenbei erwähnt. Es ist wohl einfacher, einen kleinen Hund zu betrauern als eine grosse Zahl von Menschen. Das scheint eine Art von Selbstschutz zu sein , wenn die Realität unerträglich ist. Ich denke, das ist legitim, auch wenn esmir auch gefährlich erscheint.
Im Falle der Spinnenhysterie amüsiert mich das aber, ! LG amante
HrWolf - 4. Aug, 17:30

Hündchen Beispiel.
Sehe ich etwas anders. Wenn ein kleiner Hund gerettet wird, dann kann man sich einfach nur freuen, weil"nur" das Ergebnis zählt und einer absolut hilflosen Kreatur das Leben geschenkt wurde. Es gibt keine Reflektion, die auf einen selbst zielt - schließlich war/ist es "nur" ein Tier.
Werden Menschen gerettet, dann können/müssen wir uns in deren Situation versetzen. Und schon wird es für uns zu einem schwerwiegendem Problem, da wir uns selbst in dieser Zwangslage sehen und es nachvollziehen "können". In so fern macht Hunde retten richtig Spaß, weil wir dann wieder feststelllen dürfen, dass wir Menschen gar nicht soooo schlecht sind.
amanta - 5. Aug, 21:04

Noch einmal Hündchen

Sebstverständlich macht Hündchen retten Freude ! Ich wollte aber etwas anderes ausdrücken. Ich stelle einfach immer wieder fest, dass Menschen in Ausnahmesituationen dazu neigen, Schwerwiegendes zu verleugnen und ihre Emotionen an leichter Erträgliches zu konzentrieren.

HrWolf - 7. Aug, 17:04

Da hast du absolut recht. Ich denke, manchmal geht es nicht anders, um weiter Leben zu können.

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Geboren vor langer, langer Zeit,. 2 Kinder, 2 Enkelkinder. Nach 44 Jahren Ehe seit 2003 Witwe, . Von Natur aus fröhlich . Auf dem Weg zu mir selber . Ich erteile mir hier im weblog stets selber Lektionen, indem ich über verschiedene Themen reflektiere. Beim Schreiben kann ich in meine Gedanken Klarheit bringen und komme aus belastenden "Gedankenmühlen" heraus. sehr viel kann man über mich erfahren, wenn man https://www.pixelmania.at/user/Jakobsweg anklickt

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