ich hab den blues

Montag, 21.August

Ich glaube, dass ich von Natur aus ein fröhliches Gemüt habe. Ich bin auch mit meinem jetzigen Leben hochzufrieden. Aber manchmal überfällt mich doch der „blues“.

Heute zum Beispiel. Da freut mich gar nichts.

Es hat schon in der Früh beim Aufstehen angefangen. Nicht nur, dass ich nicht ausgeschlafen war als ich aufwachte, es hat mir auch alles so weh getan, dass ich nicht mehr im Bett liegen bleiben wollte.
Das ist kein guter Anfang. Auf der Waage habe ich feststellen müssen, dass ich seit gestern 1 kg zugenommen habe, obwohl ich einen Fasttag eingelegt hatte.
Das wäre aber noch kein Grund für einen „Bluesüberfall“ gewesen, der kam erst später. Im Badezimmer erlebte ich zwar vor dem Spiegel auch nicht die reinste Freude, aber daran bin ich schon gewöhnt, fast täglich wundere ich mich ja, dass ich so alt geworden bin, obwohl ich mich nicht so fühle, aber das ist eine andere Geschichte.

Erst als Todo ihren Besuch heute Nachmittag bei mir absagte und als mir einfiel, dass Roy irgendwo in Mittelamerika herumkurvt und nichts von sich hören lässt ist mir so richtig mulmig geworden.
Todos Anruf war heute die einzige Gelegenheit für mich, mit jemandem zu reden und das auch nur am Telefon. Das ist recht spärlich.
Dabei hab ich mich nicht zu Hause eingegraben. Ich war einkaufen im Supermarkt, weil kein kleiner Greisler bei mir in der Nähe ist, und bei Selbstbedienung redet man nix. Dann war ich am Naschmarkt, aber auch da gab es kein Gespräch für mich, weil alle Standler Türken sind.
Von meinen Freunden sind die meisten irgendwo auf Urlaub, nicht einmal unsere Hausmeisterin, die sonst immer für einen kleinen Plausch gut ist, war verfügbar.

Im Allgemeinen habe ich kein Problem damit, alleine zu leben, aber heute hatte ich wirklich das niederschmetternde Gefühl EINSAM zu sein, einsam und von allen verlassen. Es würde keinem auffallen, wenn ich in meiner Wohnung tot umfallen würde, es braucht mich niemand. Mein Gott, bin ich arm ! und bedauernswert, aber niemand bedauert mich...... ! ;0). War das schön, in einer Familie zu leben, na ja, auch anstrengend, aber es war wenigstens theoretisch immer jemand da.
Im Ernst, an Tagen wie heute sehe ich eigentlich keinen Grund, warum ich am Leben hängen sollte.

Der Tag ist Gottlob bald vorbei und ich weiß, morgen sehe ich dann alles wieder anders. Ich möchte bald zu Bett gehen, weiß aber, dass ich nicht schlafen werde, ja ich fürchte mich sogar vor dem schlaflosen Herumwälzen. Es werden Gedanken an die Vergangenheit kommen, die ich nicht mag. Ich will mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben, aber im Dunkeln in meinem Bett bin ich wehrlos.

Es würde vielleicht helfen, ein schönes Glas Rotwein zu trinken... oder zwei . Aber das ist sehr gefährlich, sehr schnell rutscht man ab, das will ich nicht.

Ich muss nur die nächsten Stunden überstehen und irgendetwas unternehmen, um nicht im Selbstmitleid unterzugehen.

Fernsehen ! irgendwo spielen sie den Mr. Bean. Vielleicht hilft es ja
illona - 21. Aug, 23:33

Hallo amante,

Kopf hoch, es sind ja nur noch ein paar Minuten und dann beginnt schon der neue Tag, der alles nachholen wir, was er heute versäumt hat.
Gute Nacht und schöne Träume
Ilona

HrWolf - 22. Aug, 18:30

ups

ich hab deinen Eintrag leider erst jetzt gelesen.
DIE Tage kenne ich auch. Da gibt es nur eines: DURCHHALTEN.
Außerdem, ehrlich, Deine Einträge sind für mich sehr, sehr wichtig. Ich denke, ich kann in diesem Punkt auch für Ilona sprechen (mach ich jetzt einfach mal). Die virtuelle Welt ist manchmal gar nicht so virtuell....
Lieben Gruß
Wolf

Helena1 - 22. Aug, 18:51

Hoffnung

Hi amante,
ich lese sehr gerne Deine Gedanken, sie
sind mir nicht fremd.
Wohl jeder von uns hat schon einmal Menschen getroffen, die sich in schrecklicher,
fast auswegloser Lage meinten, die etwa
klagten:
Ich habe keinen Menschen auf der Welt!
Niemand redet mit mir...
viele ziehen über mich her...
mit keinem kann ich mich aussprechen...
es ist zum Verzweifeln...
ich habe keinen Lebensmut mehr...
gäbe es doch einen Ausweg, ein Licht in
dieser einsamen Finsternis!

Zuweilen ist wohl jeder von uns allein.
Oft fehlt es an mitmenschlicher Hilfe.

Aber Du bist nicht allein,
solch eine "starke" Frau meistert ihr Leben:
Mit oder ohne "F.."!

Weiter so.

Viele liebe Grüsse
aus dem Sauerland
von Helena

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etwas über mich

Geboren vor langer, langer Zeit,. 2 Kinder, 2 Enkelkinder. Nach 44 Jahren Ehe seit 2003 Witwe, . Von Natur aus fröhlich . Auf dem Weg zu mir selber . Ich erteile mir hier im weblog stets selber Lektionen, indem ich über verschiedene Themen reflektiere. Beim Schreiben kann ich in meine Gedanken Klarheit bringen und komme aus belastenden "Gedankenmühlen" heraus. sehr viel kann man über mich erfahren, wenn man https://www.pixelmania.at/user/Jakobsweg anklickt

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