Samstag, 23. Dezember 2006

Vielleicht eine Kerze anzünden ?

Klicke einfach auf eine Kerze, die noch nicht brennt und folge den Anweisungen

Gesegnete Weihnachten !

https://www.gratefulness.org/candles/candles.cfm?l=ger

Dienstag, 19. Dezember 2006

Was ist ein Wunder ?

Ja, was versteht man unter einem Wunder ?
Im Lexikon steht :
Wunder. Ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Erfahrung und Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte
widerspricht, und das man auf das Einwirken einer höheren Macht zurückführt.

Meiner Meinung nach, ist das zu eng definiert und dazu habe ich eine Geschichte gehört, die ein jüdischer Rabbiner erzählte.
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Eines Tages kam ein großer Regen über das Land. Es regnete so heftig, dass die Flüsse über die Ufer traten, Bäume Häuser und Brücken mit sich rissen und die Menschen in große Gefahr brachten. In einem Dorf, das schon ganz unter Wasser stand, lebte ein strenggläubiger Mann . In seiner Not kletterte er auf das Dach seines Hauses und betete inbrünstig zu Gott :
„ Herr, du weißt, ich bin dein treuer Diener, ich flehe dich an, lass bitte ein Wunder geschehen und rette mich „

Und da hörte er die Stimme des Herrn sagen:
„ dein Wunsch sei dir erfüllt“

Von diesem Augenblick an war der Mann beruhigt, denn nun war er sicher, das Gott ein Wunder geschehen lassen würde und so blieb er gelassen auf seinem Dachgiebel sitzen und wartete darauf..

Da kam ein Nachbar in einem Boot vorbei und rief : „ Schnell. springe in mein Boot, sonst wirst du am Ende noch ertrinken „

Aber der gläubige Mann lehnte dankend ab.
„Der Herr wird mich retten“ sagte er und blieb sitzen.

Das Wasser sieg höher und höher und er musste sich auf den Schornstein setzen, aber er wurde nicht wankend in seinem Glauben.

Da kam ein Hubschrauber, um ihn mit einem Seil hochzuziehen.
„ schnell, binde das Seil um deinen leib, damit wir dich aus dem Wasser ziehen können.“ rief der Pilot. Aber der Mann blieb auf seinem Dach und zweifelte keinen Augenblick daran, dass der Herr ein Wunder geschehen lassen würde.

Das Wasser stieg weiter und er konnte nur noch mit Mühe den Schornstein umklammert halten. Da trieb ein anderer Mann auf einem Baumstamm vorbei und rief ihm zu;. „ Schnell, greife nach meinem Baumstamm, der trägt uns beide, rette dich !“

Aber auch jetzt noch glaubte der Mann fest an das Versprechen des Herrn und blieb wo er war.

Kurze Zeit später verlor er den Halt und ertrank elendiglich in den Fluten.

Nun kam er in den Himmel und war ganz verwirrt, weil Gott sein Versprechen nicht gehalten hatte. Da ließ ihn der Herr zu sich kommen und fragte in seiner Güte :
„Warum, mein lieber Sohn bist du verwirrt ?“
„ Ach, Herr !“ beklagte sich der Mann, „ ich bin verwirrt, weil du dein Versprechen nicht gehalten hast. Du hast kein Wunder geschehen lassen, und hast mich nicht gerettet vor dem Ertrinken.“

Da sprach der Herr mild lächelnd. : „Oh, mein Lieber, ich habe mein Versprechen wohl gehalten . Ich habe dir ein Boot, einen Hubschrauber und zuletzt einen Baumstamm geschickt. Warum bist du denn nur auf deinem Dach sitzen geblieben ?“

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Tja, man muss halt bereit sein, die Wunder zu erkennen, wenn sie geschehen !

Sonntag, 10. Dezember 2006

unglaublich

Was sich hier in Wien in den letzten Tagen tut !
Eine Lawine von Autobussen karrt Menschenmassen durch die Stadt. Alle und Jeder will Weihnachtsstimmung auf den diversen Christkindl- und Adventmärkten , die in ungezählter Zahl an allen Ecken und Enden entstanden sind , einfangen. Vor allem unsere östlichen Nachbarn kommen in Scharen.

Von Vorweihnachtsstimmung keine Spur. Der Advent, früher einmal die stillste Zeit im Jahr.ist zur schrillsten Zeit im Jahr pervertiert. Keine Zeit für Kinder ,Vorfreude und Hoffnung.

Jahrmarktstimmung,bloss dass es anstelle von Bier Punsch gibt, was aber völlig egal ist, hauptsache, dass es was zu saufen gibt.

Man kann sich nur zurückziehen und die Stille in den eigenen vier Wänden und in seiner Fantasie suchen.
https://www.phantasiereisen.com/Nordpol.htm

Die Stille hören

Nur in der Stille hörst du die Musik der Engel,
zu der die Schneeflocken tanzen.
Nur in der dunkelheit siehst du das Licht der Sterne,
die dir deinen Weg leuchten.
Nur in der Stille hörst du die Stimme deines Herzens
von seiner wahren Sehnsucht erzählen.

von Kurt Hörtenhuber

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Zeitgemässes

Im Bestreben, nicht in nostalgische Sümpfe zu versinken, machte ich mich auf eine Reise ins www. Dabei stieß ich auf eine Seite, auf der ich Aufklärung über eine mich schon lange bewegende Frage erhielt :
nämlich :

wie erleben Gummibärchen Weihnachten ?

Unter https://www.gummibaeren-forschung.de/forsch.htm

fand ich unter vielen anderen Forschungsergebnissen auch die Frage geklärt :

"Was treiben Gummibärchen zu Weihnachten"

Das lenkt mich doch gleich von meinen sentimentalen Erinnerungen ab.

Ich muss aufhören

in den alten Tagebüchern zu lesen. Es macht mich einfach traurig.

Ich trauere um die Zeit, als meine Kinder noch Kinder waren, als ich mit meiner
Familie die Vorweihnachtszeit auf so besondere Weise erlebt habe, ich trauere um die Zeit, als ich noch jung war und nicht alleine lebte.

So ist es jetzt aber nicht mehr. Ich kann für niemanden mehr Weihnachten inszenieren, ausser für mich alleine und das erfordert andere Inszenierungen als für 8 und 9jährige Kinder-

Ich lebe heute, ich lebe hier und jetzt. Ich sollte versuchen, auch meine ganz persönliche Weihnachtszeit hier und jetzt zu erleben. ohne sentimentale Nostalgie und ich werde das auch tun.

Obwohl manche Geschichten von damals schon lustig sind. Wenn z.B. Todo im Nikolo den Onkel Fritz erkannte und mir nach dem Nikolausbesuch ernsthaft erklärte : "jetzt weiss ich, wieso der Heilige Nikolo weiss, was wir angestellt haben. Der verkleidet sich das ganze Jahr über als Onkel Fritz und beobachtet uns " Das ganze nächste Jahr sagte sie dem Onkel Fritz bei seinen Besuchen artig Gedichte auf.

Nun gut, das ist schon eine nette Geschichte. vielleicht erlebe ich ja auch jetzt nette Geschichten, wenn ich nicht mehr an der vergangenheit hänge und offen bin für heutiges. Mal sehen

Montag, 4. Dezember 2006

Vor 35 Jahren

4. Dezember 1971

Heute ist der Tag der Hl. Barbara. Ich habe Kirschzweige geholt und ins Wasser gestellt. Wenn sie am 24. blühen, dann bedeutet das Glück im nächsten Jahr. Davon wollte ich den Kindern erzählen, aber sie überfielen mich mit einer sensationellen Neuigkeit.
Roy erklärte mir aufgeregt: „ Du Mama, ich habe heute gehört, dass die Hl. Barbara den Kindern auch Süßigkeiten ins Fenster legt wie der Nikolo. Bestimmt kriegen wir auch etwas. Was meinst du ?“
„Tja, ich meine, dass ich davon noch nie etwas gehört habe. Wo hast du das denn her ?“
„ Hab ich irgendwo gehört, soll ein gaaanz alter Brauch sein“
Todo flüsterte ihrem Bruder zu : „ ich hab dir gleich gesagt, das wird sie uns nicht glauben“
Dann kam gottlob die Omi und so entgingen sie einer weiteren Befragung meinerseits. Diese Schlingel ! versuchen einfach alles !

Sie zogen sich mit Omi ins Kinderzimmer zurück und ich durfte wieder „nicht schauen“. Aber sie redeten so laut, dass ich hören musste, ob ich wollte oder nicht, um was es ging.

Nachdem die Idee mit der Uhr aus finanziellen Nöten nicht durchzuführen ist, beschlossen sie, mit Hilfe der guten Omi selber Geschenke für mich zu fabrizieren. Todo will ein Deckerl häkeln und Roy hat sich in den Kopf gesetzt, ein Lebkuchenhaus zu bauen.

Arme Omi ! Die Häkelei wird ihr zwar keine Schwierigkeiten bereiten. Aber mit der Konstruktion eines Lebkuchenhauses ist sie sicher überfordert.

Der Tag endete dann mit vorweihnachtlichem Fötenspiel. Die Kinder müssen aber noch sehr fleißig ihre Lieder üben, wenn sie
Am Heiligen Abend fehlerfrei spielen wollen.
Papa ist zu beneiden, dass er auf Geschäftsreise ist und seine Ohren und Nerven nicht strapaziert werden.

Sonntag, 3. Dezember 2006

Aus meinem Tagebuch 1971 Fortsetzung

Freitag, 3. Dezember

Die Kinder sitzen mit langen Gesichtern herum.
Was ist geschehen ?
Das Christkind hat von ihrer gestrigen Geldgier erfahren und ihnen den Adventkalender abgekauft. Als sie in der Früh das Türchen aufmachen wollten, hinter dem sie ein Bildchen und eine kleine Nascherei erwartet hatten, war der Adventkalender verschwunden und statt dessen hing ein Brief vom Christkind an der Wand.

„Liebe Kinder !
Ich habe gehört, dass ihr so gerne Geld verdienen wollt. Daher kaufe ich euch den Adventkalender ab,. Ich bezahle dafür 5 Schilling.
Wenn ihr wollt, kann ich euch auch die Barbarazweige, das Nikolofest, den Adventkranz, die Kerzen und überhaupt das ganze Weihnachtsfest abkaufen.
Alles Liebe, Euer Christkind „

In dem Kuvert steckte wirklich das Geld.

Todo ist den Tränen nahe und auch Roy ist mit der Entwicklung des Geschehens nicht glücklich. Was für eine Entscheidung wird da von den beiden verlangt !........Geschäft oder Weihnachten .... schwere Sache.

Nun haben sie sich ins Kinderzimmer zurückgezogen und halten Kriegsrat. Fast tun sie mir jetzt leid. War diese Maßnahme doch zu hart ?

Später :
Aus dem Kinderzimmer ertönt eifriges Blockflötenspiel . Es kann wieder weihnachtlich sein, denn nach kurzer Beratungszeit waren die beiden zu mir in die Küche gekommen und hatten mir ihren Beschluss mitgeteilt :

1. sie wollen ihren Adventkalender wieder zurück
2. zu diesem Behufe legen sie ihrerseits einen Brief ans Christkind ins Fenster und schicken die 5 Schilling zurück.
3. wollen sie dem Christkind erklären, dass sie das Geld nur gebraucht hätten, um ihrer Mama (mir) eine Armbanduhr kaufen zu können. Nachdem sie aber auch mit zusätzlichen Verkäufen von Weihnachten nicht genug zusammenbrächten, verzichten sie auf diese Geschenkidee.
4. ich möge doch bitte beim Christkind ein gutes Wort für sie einlegen. Und
5. Sie werden sich in den nächsten Tagen besonders bemühen brav zu sein

Für heute ist die Vorweihnachtswelt wieder in Ordnung, denn sie sind felsenfest davon überzeugt davon, dass das Christkind schon alles richtig verstehen wird.

Ich bin sooo gerührt ! Und habe den Kindern erlaubt, in den nächsten Tagen ein paar Freunde zum Lebkuchenbacken einzuladen.

Samstag, 2. Dezember 2006

Weihnachten vor 35 Jahren

Originaltext aus meinem damaligen Tagebuch

Donnerstag, 2. Dezember 1971

Heute ist es wieder düster draußen. Ich backe Vanillekipferln, aber die Kinder interessieren sich seltsamerweise gar nicht dafür. Irgendetwas hecken sie aus... sie haben die Türe zum Kinderzimmer zugemacht und ich „darf nicht schauen“ Die Ruhe ist mir unheimlich.

Später:
Die Kinder wollten am späteren Nachmittag trotz Nebel und Kälte unbedingt in den Park gehen und lehnten eine Begleitung vehement ab, was mich schon sehr wunderte, Denn ansonsten haben sie mich gerne dabei, um mir bei jedem Hund, den sie im Park begegnen eindrücklich zu versichern, dass sie unbedingt auch einen haben müssten. Todo erklärt mir dann immer ernsthaft, dass ein Haustier gut für Kinder ist... das hat sie irgendwo aufgeschnappt. Obwohl der Papa strikte dagegen ist, geben sie die Hoffnung nicht auf und versuchen es mit der „Permanent-Technik“. ,Aber dieses mal waren sie offenbar nicht auf Hundeschau.

Später kamen sie freudestrahlend nach Hause und schrieen durcheinander, es dauerte eine Weile, bis ich den Durchblick bekam.
„Mama ! stell dir vor, wir können Geld verdienen !“
Was war geschehen ?
Nachdem ihr Taschengeld für ein „ordentliches“ Geschenk nicht gereicht hatte, kamen sie auf die glorreiche Idee, Ihr Budget aufzubessern, indem sie im Park aus Papier geschnittene Sterne an Passanten verkauften.
„Wir haben eh nur 10 Groschen verlangt“ erklärte Roy und Todo erzählte „ aber wenn wir ganz lieb geschaut haben, dann haben wir mehr gekriegt, eine alte Frau hat mir sogar einen ganzen Schilling gegeben!“
Insgesamt haben sie 4 Schilling und 30 Groschen „verdient.

„Gut, dass du uns von dem Mädchen mit den Schwefelhölzchen erzählt hast das hat uns auf die Idee gebracht.“ erklärte Todo und Roy ergänzte stolz : „ aber wir haben es schlauer angestellt , ha ! „

Sie waren gar nicht zu beruhigen und befinden sich momentan in einem ganz und gar nicht vorweihnachtlichen Geldrausch. Sie schmieden in ihren Betten noch immer die tollsten Ideen, wie die ihr „ Geschäft „ weiter ausbauen werden.

Da muss ich wohl in den nächsten Tagen eingreifen und ihnen vor Augen führen, dass Geld nicht das Wichtigste an Weihnachten ist.

Donnerstag, 30. November 2006

Weihnachten 1971.. Originaltext

Dienstag,30.Nov 1971
Düsteres Novemberwetter. Es scheint, als würde die Welt in einer nasskalten Dunkelheit versinken. Nieselregen, aber weit und breit kein Schnee. . Die Kinder wollen gar nicht aus dem Haus gehen.

Todo machte nachmittags ihre ersten „ Ganz-alleine-Kekse“ Sie sind ihr wunderbar gelungen und sie war von ihrem Werk so begeistert, dass innerhalb einer Stunde die Hälfte davon verputzt war. Sie hat sogar Roy etwas davon abgegeben. Den Rest hütet sie wie einen Schatz, sie will sie Kekse in der Schule verteilen. Und sie suchte ein Versteck, damit Roy sie nicht findet.

Roy ist ziemlich eifersüchtig und beschwerte sich noch bis zum Schlafengehen immer wieder : „ die darf immer alles ! „
Ich versuchte ihm klarzumachen, dass er ja auch zum Backen eingeladen war, es aber vorgezogen hat, mit seinen Machboxautos zu spielen. Das ignorierte er aber.
Todo sagte „Ätsch „
und er sagte „Selber ätsch, jetzt musst du auch die Küche sauber machen und ich nicht ! Ich werde dafür Wissenschaftler, da muss ich dann überhaupt nichts in der Küche machen.“

Nur ein Hinweis meinerseits, dass der Nikolo bald kommt und beiden nur Kohlen in die Schuhe stecken wird, wenn sie weiter so streiten, beruhigte die Lage.

Und dann fassten sie im Bett noch gemeinsam den Plan, morgen mit der Omi ein Weihnachtsgeschenk für mich zu besorgen, wobei sie anscheinend größten Wert darauf legen, es alleine von ihrem eigenen Taschengeld zu bezahlen.
Ich hörte dann noch, wie Todo sagte :“ Wenn wir nur ein ganz kleines Geschenk kaufen können, dann können wir ja immer noch was basteln „
Und Roy meinte : „ Na, das tun wir ja sowieso „

Vorweihnachtlicher Friede ist im Kinderzimmer eingezogen und ich werde für jeden ein Englein ins Fenster legen und einen kleinen Krampus dazu, damit sie nicht zu übermütig werden.

Aufregung um Nikolo

Donnerstag, , 30. Nov. 06

Grosse Aufregung in Wien wegen Nikolo ! ( Hl. Nikolaus). Man will diesen Brauch abschaffen, weil sich die Kinder angeblich fürchten..... sehr interessant ! vor den grauslichsten, brutalen Filmen und Videospielen fürchten sie sich nicht, aber vor dem gütigen Heiligen ?

Der kommt traditionsgemäß in der Nacht vom 5. zum 6. Dezember zu den Kindern
In die meisten Kindergärten kommt er am 6. Dezember persönlich und alle freuen sich auf seinen Besuch

Zu Hause stellen die Kinder meistens am Abend des 5. Dez- ihre Schuhe vor die Türe oder ins Fenster, und der gute Heilige füllt sie mit guten Sachen und kleinen Geschenken, manchmal auch mit Kohlen und Erdäpfeln, wenn das Kind schlimm war.

Begleitet wird er vom Krampus, einem teufelsähnlichen Gesellen, der kettenrasselnd, knurrend und mit einer Rute um sich schlagend hinter dem Heiligen daher stapft . Man munkelt, dass er versucht, die ganz besonders Bösen in seine Putte zu stecken und weg zu tragen, was ihm aber eh nie gelingt, weil der gute Nikolo ihn letzten Endes daran hindert. Man hat noch nie gehört, dass irgendein noch so schlimmer Bösewicht verschwunden wäre. In der Nacht kann man manchmal sein Kettengerassel hören, aber man wird ja von den Eltern beschiützt und so kann man sich gefahrlos schön gruseln. In die Kindergärten kommt der Krampus aber nie !

Zu manchen Kindern kommen die beiden schon am Abend vorher. Der Nikolo liest dann aus einem großen Buch die „Sünden“ der Kinder vor, ermahnt sie ernst, aber milde, sich zu bessern und lässt sich ganz leicht durch das Aufsagen eines Gedichtes so weit rühren, dass er aus seinem großen Sack Süssigkeiten und Geschenke hervorholt und an alle Anwesenden verteilt. Der Krampus muss an der Türe stehen bleiben und darf nur ein klein wenig mit der Rute drohen und knurren.

So war es Brauch zu meiner Kinderzeit und das bisschen Angst war heilsam und gut. Kinder brauchen das. Im Schutz der Eltern und des gütigen Heiligen lernen sie so mit Ängsten umzugehen und auch Respekt zu entwickeln.

In den 60er Jahren schaffte man den leibhaftigen Krampus ab, Er tritt nur noch in Form von Schokoladefiguren auf.. zumindest in der Stadt.

In den Alpendörfern gibt es immer noch die schaurigen Krampusläufe, wo verkleidete Burschen von Hof zu Hof ziehen und die Mädchen mit ihren Ruten verdreschen. Es ist ein ursprünglich keltischer Gesundheitsbrauch : Das Abstreichen des Körpers mit Weidenruten sollte entstrahlen und so die Menschen für den langen, belastenden Winter widerstandsfähiger machen. Der Brauch wurde später christianisiert und mit dem Hl. Nikolaus in Verbindung gebracht. Den Krampus konnte die Kirche aber nie wirklich verbannen, zu tief ist altes Brauchtum in den Alpenvölkern verankert.

Aber zurück zu den heutigen Bräuchen.

Nun soll in Wien (und nur da !) der Besuch des Heiligen in den Kindergärten abgeschafft werden, weil sich die Kinder angeblich so sehr fürchten. Ich habe mehrere Kinder befragt und keines möchte auf den Nikolo verzichten. Ein einziges , türkischstämmiges Kind, dessen Großeltern ( ! ) vor Jahren ( ! ) eingebürgert wurden, also Üsterreicher sind, hielt nichts von diesem Brauch, wollte aber doch das Nikolosackerl mit den Süssigkeiten drin bekommen.

Sollte es vielleicht doch so sein, wie manche Stimmen behaupten, dass sich einige nichtchristliche Zuwanderer in ihren religiösen Gefühlen gestört sehen ?
Soll man in einem vorwiegend christlichen Land, mit Jahrhunderte alten Traditionen die eigenen Bräuche aufgeben, um Andersgläubige nicht zu vergrämen ?
Darf man so etwas auf Kosten der Kinder tun ? Darf man die angebliche Angst von Kindern als Vorwand für solche Maßnahmen hernehmen ? Und wenn einzelne Kinder wirklich so ängstlich sind, hat das meist andere Ursachen als der einmalige Besuch des Nikolo. Sollte man nicht besser die wahren Ursachen erforschen und beseitigen ?

Wäre es umgekehrt denkbar, Dass islamisch Bräuche zugunsten von Christen geändert würden ?
Ich bin für Integration und ich habe überhaupt nichts gegen Zuwanderer. Gerade hier in Wien sind wir seit Jahrhunderten an Zuwanderer gewöhnt und haben uns stets mit ihnen arrangiert. Und wir brauchen sie auch.

Aber Integration darf doch nicht heissen, die eigene Kultur aufzugeben !

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Geboren vor langer, langer Zeit,. 2 Kinder, 2 Enkelkinder. Nach 44 Jahren Ehe seit 2003 Witwe, . Von Natur aus fröhlich . Auf dem Weg zu mir selber . Ich erteile mir hier im weblog stets selber Lektionen, indem ich über verschiedene Themen reflektiere. Beim Schreiben kann ich in meine Gedanken Klarheit bringen und komme aus belastenden "Gedankenmühlen" heraus. sehr viel kann man über mich erfahren, wenn man https://www.pixelmania.at/user/Jakobsweg anklickt

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